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Die neuartigen Alternativen zu den Lebensmitteln tierischen Ursprungs stehen zurzeit hoch im Kurs. Dabei geraten die klassischen Lebensmittel oft in Vergessenheit, zumindest in ihrer traditionellen Darreichungsform. Die Nüsse sind ein Paradebeispiel dafür. Wie schätzt die Forschung sie ein: Sind sie zu meidende Fettlieferanten oder gar perfekte Snacks?

Die Welt der Lebensmittel ist im Umbruch. Aus Pflanzen, Insekten oder gar aus im Labor gezüchteten Zellen entstehen immer mehr Alternativen zum Fleisch oder zur Milch. Ihre Produktion sei klimaschonend und deswegen solle man sie den Lebensmitteln aus tierischen Quellen bevorzugen. Diese Argumentation beschäftigt mittlerweile praktisch alle Akteure entlang der Nahrungskette und sorgt auch in den Medien für viel Furore.

Der Fokus auf die neuartigen Produkte birgt aber auch das Risiko, dass wir die traditionellen Lebensmittel aus den Augen verlieren. Neues kann, muss aber nicht immer besser sein als Altbewährtes. Dies trifft insbesondere für Lebensmittel zu, die in einer neuartigen und mehr oder weniger stark verarbeiteten Form daherkommen. Das beste Beispiel dafür sind die Nüsse.

Schon immer Bestandteil des Speiseplans?

Die Ernährung lässt sich aus verschiedenen Perspektiven beurteilen. Ein Blick in die Evolution des Menschen gibt aber meist einen ersten Hinweis darauf, wie gut ein Lebensmittel in den natürlichen Speiseplan des Menschen passt. Greift der Mensch evolutionsmässig lange auf ein Lebensmittel zurück, so spricht einiges für dieses Lebensmittel. Inwiefern das Lebensmittel dann heute noch einen physiologisch berechtigten Platz in der Ernährung hat, lässt sich aus seiner modernen Erforschung im Gesamtkontext des Lebensstils und der Gesundheit beurteilen.

Bei den Nüssen sieht es aus evolutionärer Perspektive ordentlich aus. Ausgrabungen in einer rund 800 000 Jahre alten Fundstelle im heutigen Israel haben paläobotanische Funde sowie als Hammer und Amboss genutzte Werkzeuge zu Tage gefördert, die stark auf ein Nüsse knacken hindeuten 1,2. Unter den sieben Nussarten, die neben den Werkzeugen gefunden wurden, befanden sich Mandeln und Pistazien. Ähnliche Werkzeuge wurden auch in anderen Fundstellen der Hominiden entdeckt, und zeitgenössische Jäger und Sammler – wie auch Schimpansen – nutzen Nüsse zweifelsfrei als Nahrung 3–5. Daher erscheint die von einigen Forschenden getragene Vermutung, Nüsse seien seit knapp einer Million Jahre Bestandteil des Speiseplans des Menschen, durchaus plausibel 2.

Steigendes Interesse aus unterschiedlichen Interessen

Die Forschung bis in die frühen 1990er-Jahre

Nüsse halbieren das Risiko für Herzerkrankungen

Die Follow-up Studie

Nüsse und das Herz

Nüsse und das Gewicht

Nüsse in der Gesamtbeurteilung

Quellen

Beitragsbild: © [Christian Jung] /Adobe Stock