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Das Konzept der Darm-Hirn-Achse entsteht in den 1970er-Jahren. Zuerst dreht sich alles um die im Verdauungstrakt produzierten Hormone, die auch im Gehirn wirken. Dann fliessen 20 Jahre später das Immunsystem und die Mikrobiota ins Konzept ein. Dieses nun zum Mikrobiota-Darm-Hirn-Cross-Talk erweiterte Konzept revolutioniert unser Verständnis zum Stoffwechsel auf radikale Weise.

Die klassische Lehre der Physiologie sieht als allgemeine Aufgabe des Magen-Darm-Traktes die «Überführung der aufgenommenen Nahrungsbestandteile in absorbierbare Substanzen und deren anschliessende Aufnahme in Blut beziehungsweise Lymphe» 1. Während der Austausch von «Information» zwischen Darm und Gehirn über die Hormone aus dem Magen-Darm-Trakt heute generell anerkannt ist, erhalten die Mikrobiota im Kontext dieses Austausches immer noch kaum Beachtung. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis auch die Mikrobiota bei diesen «Gesprächen» beziehungsweise Crosstalk zwischen Darm und Gehirn die Aufmerksamkeit erhalten, die ihnen zugute steht.

Das Darm-Hirn-Achse Konzept entsteht

In den 1970er-Jahren werden diverse Peptid-Hormone wie Gastrin, Sekretin, CCK oder GIP und GLP entdeckt und charakterisiert. Da sie alle im Magen oder Darm entstehen und einige auch in den Nerven- und Gehirnzellen vorkommen 2, entsteht das erstmals im Februar 1980 beschriebene Konzept der «Darm-Hirn-Achse» 3.

Bidirektionaler Austausch von Information

Die Bedeutung der Mikrobiota-Darm-Hirn-Achse

Quellen

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