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Die Luftverschmutzung gehört zu den wesentlichen Todesursachen. Die Belastung mit Feinstaub und Gasen in der Luft führt aber nicht nur zu Atemerkrankungen. Auch die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt an, vermutlich über die ausgelöste Entzündung. Der Zusammenhang zwischen Feinstaub und Entzündung ist gut untersucht und das entsprechende Ausmass quantifizierbar.

Bei den gesundheitsschädigen Risikofaktoren denken wir nicht als erstes an die Luftverschmutzung. Wie massiv sich verschmutze Luft aber sogar akut auf die Gesundheit auswirkt, ist seit spätestens anfangs der 1950er Jahre bekannt. Am Morgen des 5. Dezembers 1952 zieht in London ein ausserordentlich dichter Nebel auf und überzieht die Metropole mit einem gelblichen Dunstschleier. Dieser Londoner Nebel, auch Erbsensuppennebel genannt (Pea soup fog), verursacht noch am selben Tag einen massiven Anstieg an Todesfällen 1. Bis zu seinem Verschwinden vier Tage später steigt die Anzahl der Toten auf über 4000 an, viele davon aufgrund von Atemproblemen und Herzerkrankungen. Inklusive der bis in den Frühling 1953 andauernden Spätfolgen sollen insgesamt 12 000 Menschen dem Nebel zum Opfer gefallen sein 2.

Der 1952er Londoner Nebel, verursacht durch das Heizen mit Kohle, Abgase aus Industrie und Verkehr sowie eine besondere Wetterlage, war nicht der einzige seiner Art. Vier weitere solcher Nebelepisoden wurden schon früher verzeichnet. Aber die Auswirkungen im Jahr 1952 waren die heftigsten und die Anzahl der täglichen Todesfälle soll nur von der Cholera-Epidemie aus dem Jahr 1854 und der Spanischen Grippe von 1918 bis 1919 übertroffen worden sein. Auslöser waren ein stark erhöhter Gehalt an Feinstaub und insbesondere Sulfat, das aus Schwefeloxid gebildet wurde 2,3.

Luftverschmutzung und Feinstaub

Heute gilt die Luftverschmutzung mit global rund vier Millionen Todesfälle pro Jahr als eine der wesentlichen Todesursachen 4. Ein Hauptgrund für die Verschmutzung ist der Feinstaub, der häufig gemäss der Grösse der Partikelteilchen in zwei Klassen aufgeteilt wird: PM10 und PM2.5. Als PM10 gelten Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als 10 Mikrometer, bei einer Grösse von weniger als 2.5 Mikrometer heissen sie PM2.5.

PM2.5 und stille Entzündung

Fazit

Quellen

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