Die «ein-Nährstoff-heilt-einen-Mangel» Mentalität beherrscht die frühe Forschung in der Ernährung. Damals ist der Mangel an Nährstoffen ein echtes Problem. Bald fliesst diese Mentalität auch in die Empfehlungen zur generellen Ernährung ein. Ein präventiver Nutzen einer auf Einzelnährstoffen basierten Ernährung ist aber oft nicht sichtbar. Die Forschung wechselte daher ihren Fokus auf Lebensmittel.
Seit dem Ende der 1990er Jahren fördert die WHO die Einführung sogenannter Food based dietary guidelines 1. Ziel dieser Guidelines ist es, Empfehlungen zur Ernährung für die allgemeine Bevölkerung in Form von Lebensmitteln – und nicht in Form von Nährstoffen abzugeben. Die Richtlinien zur Entwicklung solcher Empfehlungen nennen auch explizit, weshalb das Augenmerk auf Lebensmitteln und nicht auf Nährstoffen liegen sollte. Nährstoffe interagieren anders, wenn sie als Lebensmittel konsumiert werden, und Lebensmittel sind mehr als die Summe ihrer Nährstoffe 1,2. Ein Nährstoff darf daher nicht isoliert, also ohne das Lebensmittel, in dem er vorkommt, beurteilt werden.
Die Einzel-Nährstoff-Mentalität verharrt
Die Wissenschaft stellt um, die Politik noch nicht
Lebensmittel sind mehr als die Summe ihrer Nährstoffe
Die Lebensmittel-Synergie
Die Lebensmittel-Matrix
Fazit
Quellen
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