Übergewicht gilt generell als Gesundheitsrisiko. Die häufige Korrelation zwischen Übergewicht und den diversen Krankheiten wird dabei gerne als entsprechende Kausalität ausgelegt. Dass immer mehr Evidenz gegen diese Meinung spricht, nimmt man hingegen kaum wahr. Eine Auswertung der US-Gesundheitserhebung bestätigt nun erneut den fehlenden Link zwischen Übergewicht und Sterblichkeit.
Salz erhöht den Blutdruck. Fett essen macht dick. Ein Nutri-Score «A» ist gleichbedeutend mit einem gesunden Lebensmittel. Die Welt der Ernährung ist voller Aussagen, die vorgeben, auf solider Evidenz zu fussen. Auch die Beurteilung des Körpergewichts anhand des Body Mass Indexes (BMI) gehört zu diesen, oftmals fest verankerten Annahmen. Dabei würde im Falle des BMI ein einziger Blick in den technischen Report der WHO zur Nutzung und Interpretation von Körpermerkmalen reichen, um die Einstufung des BMI als Risikofaktor für einzelne Personen als unzulässig und falsch zu erkennen 1.
In der Einleitung einer jüngst veröffentlichten Forschungsarbeit aus den USA haben die Forschenden ihrer Frustration über die häufige Fehlbeurteilung des BMI freien Lauf gelassen. Ihr Hinweis auf die amerikanische Gesellschaft für Medizin zeigt dabei, welche schon fast absurd anmutende Situation herrschen kann. Die Gesellschaft bestätigt einerseits den fehlenden, kausalen Zusammenhang zwischen Adipositas und Sterblichkeit oder Krankheiten, aber anderseits stuft sie Adipositas als Krankheit ein 2.
Darf man den BMI zur Vorhersage der Sterblichkeit nutzen?
Manchmal kommt es anders als erwartet
Fazit
Quellen
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