Das Vitamin D machte in den letzten Jahrzehnten eine Berg- und Tal-Fahrt durch. Zuerst schien es für fast alle Erkrankungen mitverantwortlich zu sein, wurde danach aber wieder zum «gewöhnlichen» Vitamin zurückgestuft. Die Nachanalyse einer grossen Studie zeigt nun, weshalb die Wirkung von Vitamin-D-Supplementen bei verschiedenen Personengruppen sehr unterschiedlich ausfallen kann.
Vitamin D ist wie alle anderen Vitamine und Mineralstoffe für die normale Funktion unseres Stoffwechsels unentbehrlich. Vitamin D unterscheidet sich aber prinzipiell von den restlichen Mikronährstoffen. Im Gegensatz zu diesen können zumindest jüngere Personen bei adäquater Sonnenexposition eine ausreichende Menge an Vitamin D selbst produzieren. Und im Gegensatz zu den anderen Mikronährstoffen variiert beim Vitamin D seine Einstufung, die von Vitamin über Pro- und Prä-Hormon bis hin zum Hormon reicht 1.
Im Alltag beobachtet man häufig tiefe Vitamin-D-Spiegel. So besteht Grund zur Annahme, dass über eine gezielte Supplementation tiefe Vitamin-D-Spiegel normalisiert werden und damit das Risiko für verschiedene Erkrankungen gesenkt wird. Gemäss einer kürzlich veröffentlichten systematischen Literaturübersicht und Meta-Analyse von 80 Studien mit kontrollierter Vitamin-D-Supplementierung reduziert eine Supplementierung die Gefahr, verfrüht an irgendeiner Krankheit zu sterben. Diese statistisch signifikante Reduktion der Mortalitätsrate von gerade mal fünf Prozent lässt sich auf den ersten Blick aber als wenig relevant einstufen. Zudem ist die Wirkung der Supplementierung häufig heterogen 2. Die Nachanalyse einer Studie deckt nun einen möglichen Grund auf, der die unterschiedliche Wirksamkeit von Vitamin-D-Supplementierungen erklären könnte.
Differenziertere Betrachtung notwendig
Fazit
Quellen
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