Die empfohlene Proteinzufuhr für Erwachsene von 0.8 Gramm pro Kilo Körpergewicht fusst auf Studien nach Tagen bis Wochen proteinfreier Ernährung. Damit kann man den minimalen Proteinbedarf ermitteln. Der Stoffwechsel im Proteinhunger und im optimalen Fall sind aber zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Sollte man die Proteinzufuhr daher besser an den optimierten Stoffwechsel ausrichten?
Viele Empfehlungen zur Ernährung sind historisch gewachsen und dies ist auch bei der Empfehlung zur Proteinzufuhr der Fall. Oft war dabei die Meinung einer einzigen Person entscheidend, die den Lauf der Geschichte massgebend in eine Richtung lenkte. Der Weichensteller bei den Proteinen ist der Amerikaner Henry Sherman.
Sherman assistierte 1899 im Alter von 23 Jahren den Energetiker und Chemiker Wilbur Atwater, der uns unter vielem anderen die heute noch genutzten und nach ihm benannten Atwater-Faktoren vermachte, die Energiewerte von je 4 kcal pro Gramm Kohlenhydraten und Protein und von 9 kcal pro Gramm Fett. Sherman wurde später Professor für Lebensmittel und Ernährung und beeinflusste das Denken vieler Generationen von amerikanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Sherman vertrat nicht immer die gleiche Meinung zur Proteinzufuhr. Er änderte sie im Laufe der Zeit und dies trug entscheidend dazu bei, dass sich die Empfehlungen zur Proteinzufuhr heute leider immer noch an einer minimalen und nicht an einer optimalen Menge an benötigtem Protein ausrichten.
Shermans frühe Empfehlung zur Proteinzufuhr
Shermans ändert seine Meinung zur Proteinzufuhr
Die Zufuhr am Minimum ist nicht optimal
Die erste offizielle Empfehlung zur Proteinzufuhr im Jahr 1941
Die Reduktion der empfohlenen Proteinzufuhr im Jahr 1968…
…und im Jahr 1974
Die Basis der aktuellen Empfehlung aus dem Jahr 2012 in Europa
Proteinsynthese versus Stickstoff-Nullbilanz
Proteinportion versus Tagesmenge
Proteinportion: Auch die Frequenz ist von Bedeutung
Optimale, tägliche Proteinzufuhr
Fazit
Quellen
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