Von Dr. sc. nat. ETH Paolo Colombani, Dipl. Ing. ETH Christof Mannhart | Lesezeit 5 bis 6 Minuten
«Die» Paläodiät gehört zu den trendigen Ernährungsweisen und «The paleo diet» ist sogar eine rechtlich eingetragene Marke. Das rege Interesse an der Ernährung aus der Steinzeit ist verständlich. Sie soll der ursprünglichen Ernährung der Menschen entsprechen und daher die «gesündeste» Ernährungsform sein. Die jüngste Auswertung zur Paläodiät zeigt nun ein erstaunliches Ergebnis.
Eine Publikation in der renommierten Fachzeitschrift New England Journal of Medicine aus dem Jahr 1985 befeuert das Interesse an der «paläolithischen Ernährung», die Ernährung in der Steinzeit. Die Autoren, zwei Anthropologen der Universität Alabama in den USA, stuften damals die Steinzeiternährung als die wohl gesündeste Ernährungsform der Gegenwart ein. Als wesentlichen Grund gaben sie an, die genetische Konstitution des Homo sapiens sapiens, der vor rund 40 000 Jahren auftauchte, hätte sich seither kaum verändert 1. Und auch die Entstehung der Landwirtschaft vor 10 000 Jahren wäre ohne nennenswerten Einfluss auf das menschliche Genom geblieben. Ihre Schlussfolgerung lautete deshalb: Die Menschen seien genetisch auf die Ernährung aus der Zeit vor der Landwirtschaft programmiert und die paläolithische Ernährung dementsprechend ein möglicher «Referenz-Standard für die moderne Ernährung und ein Modell zur Abwehr von Zivilisationskrankheiten».
Die Erkenntnisse aus der 1985er Publikation
Die Steinzeitdiät war variabel
Schwachstellen bei der bisherigen Beurteilung der Paläodiät
Variabilität an Lebensmitteln noch höher als vermutet
Kein definiertes Verhältnis an Makronährstoffen
Doppelt so viel Protein wie empfohlen?
Fazit
Quellen
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