Von Dr. sc. nat. ETH Paolo Colombani, Dipl. Ing. ETH Christof Mannhart | Lesezeit 2 bis 3 Minuten

Laut einer neuen Studie soll zu viel Protein Herzerkrankungen verursachen und die Aminosäure Leucin der Grund dafür sein. Obwohl Leucin den Aufbau von Proteinen steuert, war diese Nachricht derart überraschend, dass seit dem Erscheinen der Arbeit unzählige Kommentare dazu verfasst wurden. Müssen wir die Bücher zu den Proteinen neu schreiben – oder bleibt doch alles beim Alten?

Auch in Bezug auf die Herstellung von Lebensmitteln wird die Nachhaltigkeit seitens Politik, Wissenschaft und der Lebensmittelindustrie immer wichtiger. Dabei spielt die sogenannte Proteintransition, das heisst die Reduktion Lebensmittel tierischer Herkunft durch alternative Proteinquellen eine zentrale Rolle. Neuigkeiten zu den Proteinen erhalten deswegen schnell viel Beachtung und dienen oft als Argument für oder gegen eine Position innerhalb dieser Transition. Ein kürzlich veröffentlichter Artikel zu einer Studie über eine hohe Proteinzufuhr und insbesondere der Aminosäure Leucin als mögliche Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist hier keine Ausnahme 1. Das Erstaunlichste sind nicht einmal die Ergebnisse der Studie selbst. Es ist die Berichterstattung zur Publikation, die nachdenklich stimmt. Die Ergebnisse und Kommentare aus dieser Arbeit wurden, wie so oft zu beobachten, ohne kritische Beurteilung der Studie weitergegeben. Dazu einige Überlegungen unsererseits.

Kaninchenstudien als Startpunkt

Der fragliche Studienaufbau

Fazit

Quellen

Beitragsbild: © [Quality Stock Arts​] /Adobe Stock