Aerob Auf Sauerstoff aus der Luft angewiesen
Adipositas Schweres Übergewicht, definiert als → Body Mass Index von 30 kg/m2 oder mehr.
Akut-Phasen-Protein Protein (=Eiweiss), das in der frühen Phase einer Immunantwort im Körper gebildet wird, wie etwa das → CRP.
Antigen Ein körperfremder Stoff, häufig ein Protein (=Eiweiss), das sich an körpereigene Stoffe, die → Antikörper, bindet. Antigene von Viren sind beispielsweise Proteine, die auf der Virenoberfläche vorliegen (wie etwa die Zackenproteine, die mit ihrer kronenartigen Form SARS-CoV-2 als Namensgeber dienen). Antigene sind sehr spezifisch, weshalb beispielsweise jedes Virus unterschiedliche Antigene aufweist.
Antikörper Körpereigener Abwehrstoff, der mit den körperfremden → Antigenen reagiert. Nach erfolgter Antigen-Antikörper-Reaktion wird das Antigen unschädlich gemacht (und so auch zum Beispiel das Virus, in dem die Antigene vorliegen).
Atherosklerose Krankhafte Veränderung der Blutgefässinnenwand, hauptsächlich durch Ablagerungen, Verhärtungen oder Verdickungen (auch Gefäss- oder Arterienverkalkung genannt) verursacht.
Bakterien Einzellige → Mikroorganismen. Bakterien können Krankheitserreger sein, zum Beispiel Escherichia coli, aber auch «freundlich» gesinnt, wie viele Bakterien der → Mikrobiota.
Biomarker Stoffe oder Eigenschaften in einem → biologischen System, die objektiv messbar sind und einen spezifischen Zustand widerspiegeln. Ein erhöhter Gehalt des Biomarkers → hsCRP spiegelt beispielsweise die → stille Entzündung wider.
Bioverfügbarkeit Die Menge eines Stoffs, die über verschiedene Wege, einschliesslich der Nahrung, ins Blut gelangt.
Bluthochdruck Von Bluthochdruck spricht man ab einem systolischen (oberen) Wert von 140 mmHg und ab einem diastolischen (unteren) Wert von 90 mmHg.
Blutdruck, normal Bei einem normalen Blutdruck liegen die systolischen (oberen) Werte zwischen 120 und 129 mmHg und die diastolischen (unteren) Werte zwischen 80 und 84 mmHg.
Body Mass Index, BMI Ein häufig verwendetes Mass, um das Körpergewicht zu beurteilen. Seine Berechnung ist: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergösse in Metern im Quadrat. Als «normalgewichtig» gelten gemeinhin Menschen mit BMI-Werten zwischen 18.5 und 25 kg/m2. Die Beurteilung des Körpergewichts allein aufgrund des BMI ist aber unzulässig und sollte nicht als Grundlage für die Einstufung des Gesundheitszustands genutzt werden.
Butyrat Kurzkettige Fettsäure, die von diversen → Mikrobiota in unterschiedlichen Mengen gebildet wird. Butyrat dient den Zellen der Darmwand als Energiequelle und eine Mindestmenge an Butyrat ist für die Gesunderhaltung der Darmwand notwendig.
   
C-reaktives Protein, CRP Im Blut vorhandener → Biomarker, der die Stärke einer Entzündung widerspiegelt. Es wird als Folge der Entzündungsreaktion in der Leber gebildet und von dort in den Blutkreislauf abgegeben. Als normal gelten Werte von kleiner als 1 mg/L. Werte zwischen 1 und 10 mg/L gelten als → stille Entzündung, solche von 10 mg/L und höher als Anzeichen einer → akuten Entzündung. Zur sauberen Ermittlung von Werten unterhalb von 10 mg/L muss die → hsCRP-Analyse eingesetzt werden.
DNA Englisches Akronym für Deoxyribonucleic acid, der Desoxyribonukleinsäure. Komplexer Stoff, der die genetische Information, die Erbinformation trägt.
Dysbiose Ungleichgewicht der → Mikrobiota, das in krankhaften Zuständen beobachtet wird.
EFSA European Food Safety Authority, die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit.
Entzündung, akut Reaktion im → Stoffwechsel, die nach einem schädigenden Reiz auftritt, zum Beispiel dem Eindringen von → Mikroorganismen in eine Schnittwunde. Sie ist Teil des → Immunsystems und wird von den fünf Kardinalsymptomen Hitze oder Überwärmung, Rötung, Schwellung, Schmerz und Funktionsstörung begleitet. Eine akute Entzündungsreaktion klingt wieder ab.
Entzündung, steril oder pathogenfrei Eine Entzündung, die nicht von → Mikroorganismen ausgelöst wird, sondern von anderen Einwirkungen wie etwa Feinstaubpartikeln in der Lunge.
Entzündung, still Niederschwellige chronische Entzündung, die unbemerkt im Körper vorliegt und als Ursache vieler → nicht übertragbaren Krankheiten gilt. Sie klingt von allein nicht ab.
Entzündungsblocker oder -hemmer Stoffe, die sich zwischen die entzündungsfördernden Stoffe und ihre Wirkstelle im Körper zwängen und so die Wirkung der Entzündungsförderer blockieren
Fodmap Englisches und Sammelbezeichnung von diversen Nährstoffen, die zu Verdauungsproblemen führen können. Fermentierbare Oligosaccharide (Mehrfachzucker, zum Beispiel Fruktane), Disaccharide (Zweifachzucker, hauptsächlich Milchzucker), Monosaccharide (Einfachzucker, hauptsächlich Fruchtzucker) und (englisch: and) Polyole (bestimmte Alkohole wie Sorbitol).
Gen Eine Einheit im Erbgut, die die Information zur Bildung eines Proteins oder RNA-Molekül enthält.
Genom Die Gesamtheit aller Gene.
Health Claim, gesundheitsbezogene Angabe Die in kommerziellen Mitteilungen bei der Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln, inklusive → Nahrungsergänzungsmitteln, gemachten Angaben bezüglich der Wirkung auf Gesundheit und Stoffwechsel. Nur gesetzlich autorisierte Health Claims dürfen bei solchen Mitteilungen benutzt werden.
Herzerkrankungen Erkrankungen des Herzes, zum Beispiel Herzinfarkt.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen Erkrankungen des Herzes und der Gefässe, inklusive Hirnschlag.
Homöostase Gesamtheit aller Stoffwechselreaktionen, die dem Erhalt des inneren Gleichgewichts des Körpers dienen.
Hormon Körpereigener Wirkstoff, der Vorgänge im → Stoffwechsel steuert
hsCRP-Analyse Hochsensitive Analyse des → CRP. Sie erfasst CRP-Gehalte im Bereich der → stillen Entzündung (1 bis 10 mg/L) und darunter, die von einer gewöhnlichen CRP-Analyse nicht akkurat bestimmt werden können. Eine gewöhnliche CRP-Analyse dient der Überprüfung, ob eine → akute Entzündung vorliegt (ab 10 mg/L). Vor der Entdeckung der stillen Entzündung galten Werte von weniger als 10 mg/L (manchmal auch 5 mg/L) als «frei von einer akuten Entzündung» und daher, aber fälschlicherweise, «als gesund».
Immunantwort, spezifisch Eine Reaktion auf spezifische Krankheitserreger, die langsamer als die → unspezifische Immunantwort erfolgt. Die spezifische Immunantwort erkennt die Krankheitserreger über ihre besonderen → Antigene. Beinhaltet das Immungedächtnis.
Immunantwort, unspezifisch Schnell reagierender Teil des → Immunsystems auf in den Körper eingedrungene Krankheitserreger, zum Beispiel nach einer Schnittwunde.
Immunsystem Gesamtheit aller Organe, Zellen und → biochemischen Reaktionen im Körper, die dem Schutz und der Reparatur des Körpers dienen [=alte Definition], die aber auch integral an der Regelung des ganzen → Stoffwechsels beteiligt sind [=neue Definition].
Infektion Ansteckung des Körpers durch Krankheitserreger.
Inflammaging Die sich mit dem Alter ausbreitende, leichte oder → stille Entzündung, gekoppelt an die nachlassende Fähigkeit, mit äusseren oder inneren Störfaktoren zurechtzukommen. Spiegelt sich einer geschwächten Immunfitness wider.
Inflammasom Komplexe Struktur bestehend aus verschiedenen Proteinen, die in diversen Zellen des → Immunsystems, insbesondere den → Makrophagen lokalisiert ist, und aus den inaktiven Vorstufen von entzündungsfördernden Stoffen ihre aktiven Formen bildet.
Interleukine Körpereigene Botenstoffe, die Reaktionen im → Immunsystem, aber auch im restlichen → Stoffwechsel steuern. Die verschiedenen Interleukine werden durch unterschiedliche Ziffern voneinander unterschieden und steuern unterschiedliche → biochemische Reaktionen. Gewisse Interleukine wirken entzündungsfördernd, zum Beispiel Interleukin-1β (IL-1β), andere entzündungshemmend, zum Beispiel IL-10, und wieder andere je nach Situation entzündungs- hemmend oder -fördernd, zum Beispiel IL-6.
Lebensmittel Ware zum Essen oder Trinken, die zum Bedarf des täglichen Lebens gehört. Getränke gehören somit zu den Lebensmitteln. Das Gesetz ordnet aber die → Nahrungsergänzungen nicht zu den Lebensmitteln zu. 
   
Mahlzeitersatz Ein käufliches Produkt, ein Lebensmittel oder ein Gericht, das die gesetzlichen Anforderungen für den Ersatz einer kompletten Mahlzeit erfüllt. Ein solcher Mahlzeitersatz muss kalorienreduziert sein und einen Drittel der gesetzlich definierten Tagesmenge an Mineralstoffen und Vitaminen enthalten.
Makrophage Fresszellen, die sich entweder aus im Knochenmark gebildeten Immunzellen (den Monozyten) oder aus bereits in den verschiedenen Geweben vorliegenden Vorstufen entwickeln. Die Makrophagen können im Blut zirkulieren oder befinden sich stationär in den Geweben und werden dann residente Makrophagen genannt. Die residenten Makrophagen beherbergen die → Inflammasome.
Meta-Analyse Quantitative und systematisch zusammenfassende Auswertung der Ergebnisse von mehreren Studien zur selben Forschungsfrage. Meta-Analysen haben in der Medizin den höchsten Evidenzgrad und dienen als wesentliche Entscheidungsgrundlage für die Herleitung von Empfehlungen.
Mikrobiom Die genetische Information aller → Mikrobiota (entsprechend dem Genom, der genetischen Information des Menschen).
Mikrobiota Die Gesamtheit der im Darm wohnenden → Mikroorganismen.
Mikroorganismen Kleine Lebewesen, die nur unter dem Mikroskop sichtbar sind (zum Beispiel Viren, → Bakterien, Pilze, Mikroalgen).
Nährstoff Von Lebewesen aufgenommener Stoff, der dem Aufbau und Erhalt körpereigener Stoffe dient. Nicht mit dem → Nährwert zu verwechseln. Der Gehalt der verschiedenen Nährstoffe in den Lebensmitteln kann im Labor analysiert werden. Die Beurteilung eines Lebensmittels darf aber nicht allein über den Gehalt der Nährstoffe erfolgen, da der Nährstoffgehalt nicht dem Nährwert eines Lebensmittels entspricht.
Nahrungsergänzung Ein käufliches Lebensmittel, das dazu bestimmt ist, die normale Ernährung zu ergänzen. Von Gesetzes wegen sind dies Konzentrate, zum Beispiel von Vitaminen, Mineralstoffen oder sonstigen Stoffen, die eine ernährungsspezifische oder → physiologische Wirkung ausüben, und in dosierter Form als Kapseln, Tabletten, Pillen, Pulverbeutel, Flüssigampullen oder in ähnlichen Darreichungsformen in Verkehr gebracht werden.
Nährwert Die von einem → Nährstoff ausgehende Wirkung auf den Körper. Der Nährwert kann nicht im Labor analysiert werden, denn er ist nicht nur vom Nährstoff selbst abhängig, sondern auch von der Verarbeitung des den Nährstoff enthaltenden Lebensmittels, von der eingenommenen Menge des Nährstoffs, dem Vorhandensein anderer gleichzeitig eingenommener Nährstoffe, der Konstitution bzw. dem Stoffwechselzustand des Menschen oder der Fähigkeit des Menschen, den Nährstoff aufzunehmen.
NCD Englisches Akronym für Non-communicable diseases, die → nicht übertragbaren Krankheiten.
Nicht übertragbare Krankheiten Erkrankungen, die nicht von → Mikroorganismen ausgelöst werden. Dazu gehören Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, chronische Atemwegserkrankungen oder psychische Störungen. Auch → Zivilisationskrankheiten genannt.
NLRP3-Inflammasom Bestuntersuchtes → Inflammasom, biochemischer Auslöser der → stillen Entzündung.
Pflanzenstoffe, sekundäre Pflanzliche Stoffe, die viele positive Auswirkungen auf den → Stoffwechsel ausüben und zur Gesundherhaltung dienen, auch bioaktive Stoffe genannt. Viele sekundäre Pflanzenstoffe wirken entzündungshemmend.
Polyphenole Grosse und zu den → sekundären Pflanzenstoffen gehörende Stoffklasse. Sie wirken oft entzündungshemmend auf den → Stoffwechsel.
Prebiotika Stoffe, die im Darm den → Mikrobiota als Futter dienen und dadurch eine gesundheitlich vorteilhafte Wirkung auslösen.
Probiotika Lebende → Mikroorganismen, die in ausreichenden Mengen eingenommen, einen gesundheitlichen Nutzen bewirken.
Statine Gruppe von Medikamenten, die zu einer Senkung des Cholesteringehalts im Blut führen.
Stoffwechsel Gesamtheit aller Vorgänge, die die Aufnahme und den Einbau der → Nährstoffe in den Körper sowie den Abbau, die Verbrennung oder die Ausscheidung dieser Stoffe betreffen.
Upper Level Höchste Menge eines Nährstoffs, die über eine lange Zeit eingenommen werden kann, ohne dass negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu erwarten sind.
WHO Englisches Akronym für World Health Organization, die Weltgesundheitsorganisation
Zytokine Körpereigene Botenstoffe, die unter anderem als Teil der → Immunantwort wirksam sind.
Zytokinsturm Übermässige → Entzündungsreaktion