Von Dr. sc. nat. ETH Paolo Colombani | Lesezeit 2 Minuten
Seit Jahrzehnten raten Ernährungsrichtlinien zu fettarmen Milchprodukten, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen – eine Folge der falschen Einstufung des Fetts aus den 1970er Jahren. Eine internationale Expertengruppe zeigt nun: Die wissenschaftliche Evidenz dafür existiert nicht. Vollfett- und fettarme Milch, Joghurt und Käse wirken auf Herz und Stoffwechsel weitgehend gleich.
Die nicht endende Geschichte der gesättigten Fettsäuren als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirkte sich auch auf die Empfehlungen zu den Milchprodukten aus. Milch, Käse und Joghurt seien möglichst fettarm zu wählen, da Milchfett viele gesättigte Fettsäuren enthielte und diese über eine Erhöhung der LDL-Cholesterinwerte das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen würden. Eine internationale Gruppe führender Ernährungsforscherinnen und -forscher hat diese Empfehlung an einem eigens dafür organisierten Workshop nun kritisch überprüft. Die Ergebnisse sind für Fachleute nicht überraschend 1.
Hintergrund: Der ewige Streit um die gesättigten Fettsäuren
Epidemiologische Evidenz
Interventionsstudien
Rolle der Milchmatrix
Gesundheitspolitische Konsequenzen
Fazit
Quellen
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