Von Dr. sc. nat. ETH Paolo Colombani, Dipl. Ing. ETH Christof Mannhart | Lesezeit 3 bis 4 Minuten
Die Beurteilung der Kohlenhydrate ist schon lange ein Spielball kontroverser Diskussionen. Konservative Kreise fokussieren seit jeher auf den Gehalt der Kohlenhydrate, dem Forschungsstand vor den 1980er-Jahren entsprechend. Andere versuchen die Qualität der konsumierten Kohlenhydrate über die Blutzuckerantwort zu beschreiben. Was ist wichtiger: Quantität oder Qualität der Kohlenhydrate?
Bei manchen Aspekten der Ernährung ist eine rein sachliche Diskussion schwierig. Dies ist meistens bei Ansichten der Fall, die seit langer Zeit von grossen Organisationen im Gesundheitsbereich gestützt werden. Ein Klassiker sind die WHO-Empfehlungen zu den Kohlenhydraten und Fetten, die im Jahr 2023 aktualisiert wurden. Wie schon lange zuvor vertritt die WHO die Auffassung, der Anteil der Fette in der Ernährung sei vor allem aus Gründen der Prävention vor Übergewicht auf maximal 30 Prozent der Kalorien einzuschränken 1. Parallel dazu empfiehlt die WHO bei den Kohlenhydraten einen Anteil von 40 bis 70 Prozent der Kalorien 2.
Die jüngste WHO-Empfehlung zu den Proteinen stammt aus dem Jahr 2007 und lautet 0,83 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht (ein fixer Wert ohne Bereichsangabe wie bei den Kohlenhydraten) 3. Dies entspricht einem Kalorienanteil von etwa 10 Prozent über die Proteine. Bei 10 Prozent der Kalorien über Proteine lässt sich die von der WHO empfohlene Kohlenhydratzufuhr von 70 Prozent der Kalorien nur über eine reduzierte Kalorienzufuhr über die Fette im Bereich von 20 Prozent erzielen.
Die 2024er-Meta-Analyse
Die Ergebnisse
Fazit
Quellen
Beitragsbild: © [Tom Mc Nemar] /Adobe Stock