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Name und berufliche Position

Dr. iur. Karola Krell Zbinden, Gründerin und Eigentümerin von Food Lex, Bern.

Ich bin …

eine Frau, die sich mit Rechten und Pflichten der Lebensmittelindustrie auskennt, und damit ein «bunter Vogel» in der traditionellen Anwaltswelt.

Weltweit existieren die verschiedensten Empfehlungen bezüglich gesunder Ernährung. Welche dieser Empfehlungen setzen Sie im Alltag um (z. B. fünf Portionen Gemüse und Früchte, wenig Zucker)?

Ich bin eine ausgewogene Allesesserin. Ich verfolge keine spezifische Ernährungsregel, esse aber lieber Gemüse als Fleisch und auch lieber Müesli als Brot mit Konfitüre. Ich trinke keine Erfrischungsgetränke, esse aber Schokolade zum Kaffee.

Ansonsten essen wir möglichst lokal: Mit meiner Familie wohne ich mitten in der Stadt Genf. Wir haben keinen Garten und auch Basilikum wächst nicht gut auf unserer Terrasse. Daher bin ich Mitglied einer Gartengenossenschaft, die uns wöchentlich mit Saisongemüse beliefert. Das beeinflusst unseren Kochplan erheblich.

Achten Sie bei der Auswahl von Lebensmitteln auf ihren Verarbeitungsgrad (z.B. low, non-processed food)?

Nein. Viele Verarbeitungsschritte führen doch erst zur Sicherheit von Lebensmitteln. Je weniger Zeit ich zum Kochen habe, desto mehr muss ich verarbeitete Produkte einkaufen. In einem Familienhaushalt mit meinem Lebens- und Arbeitsstil scheint mir ein Zurückgreifen auf verarbeitete Produkte unausweichlich.

Gemäss nationaler Verzehrstudie erreichen sehr viele Erwachsene in der Schweiz bei einem Vitamin oder Mineralstoff die empfohlene Zufuhr nicht. Ergänzen Sie Ihre Ernährung mit Supplementen (z. B. Vitamin D, Eisen, Multivitaminpräparat oder anderes)?

Nein, ich nehme keine Nahrungsergänzungsmittel. Ich weiss aber auch nicht, ob ich die empfohlene Zufuhr erreiche und habe das noch nie testen lassen. Wenn das einfach ging, würde mich das Ergebnis interessieren und wohl auch mein Essverhalten beeinflussen.

Neben Ernährung werden auch Schlaf, Bewegung, ausreichende Erholung, soziale Vernetzung und anderes als gesundheitsfördernde Lebensstilfaktoren diskutiert. Was davon gelingt Ihnen besonders gut?

Mein Lebensstil ist nicht nur aus Berufsgründen sehr aktiv. Ich werde meistens dann krank, wenn es wirklich zu viel wird oder ich mich endlich mal erholen kann.

Ich brauche viel Schlaf, schlafe aber wohl eher zu wenig, da ich viel Zug fahren muss.

Kraftgebend und beruhigend sind für mich die Familie und die Kinder. Sie sind immer da und fordern und fördern ohne besondere Vorbehalte.

Ich bin sportlich und erhole mich gerne bei viel Bewegung draussen in der Natur bei jedem Wetter. Beim Laufen oder Schwimmen kann ich am besten Nachdenken und habe viele Ideen.

Neben meinem Food Lex Team gibt mir die Zugehörigkeit in einer Trommelgruppe und einer Sportmannschaft viel Energie. Da kommt es mir manchmal wohl zu wenig drauf an, ob das Konzert gut ausfällt oder das Match gewonnen wird.

Wenn Sie über Ihre Zeit frei verfügen könnten, was würden Sie tun?

Ich lebe vom und für den Kontakt mit den Menschen. Die Menschen um mich herum, sei es Familie, Freunde, Mitarbeiter oder Mandanten, bieten mir Anregung, Emotionen und Gründe für Weiteres. Da würde mir wohl nicht langweilig und ich hätte ganz schnell wieder keine freie Zeit mehr.

Beitragsbild: © Karola Krell Zbinden