Von Dr. sc. nat. ETH Paolo Colombani, Dipl. Ing. ETH Christof Mannhart | Lesezeit 3 bis 4 Minuten
Die Forschung liefert im Stundentakt neue Ergebnisse. Ihre Prüfung ist das A und O für ihre Beurteilung, aber dies ist zeitaufwändig. Eine auf die Methodik von Gesundheitsfragen spezialisierte Forscherin belegt aber nun, wie wichtig diese Prüfung ist. Am Beispiel von Studien zum roten Fleisch und der Sterblichkeit zeigt sie, wie sich die Ergebnisse je nach verwendeter Statistik ändern.
Ernährungsempfehlungen basieren idealerweise auf wissenschaftlicher Evidenz. Seit Jahrzehnten nutzt man deswegen für die Prüfung von Forschungsergebnissen eine standardisierte Vorgehensweise, die unter anderem die in einer Studie genutzte Methode beurteilt 1. Dabei gelten sogenannte Beobachtungsstudien, die beispielsweise Aspekte des Lebensstils wie das übliche Essen beschreiben und aus denen dann Schussfolgerungen für die langfristige Gesundheit gezogen werden, als weniger aussagekräftig als Interventionen. Letztere erfolgen generell unter klar definierten Bedingungen (z. B. geleitetes Krafttraining über einige Wochen) und gelten als evidenzstark. Der Grund ist, dass sich solche Interventionen standardisieren lassen, reproduzierbar und besser kontrollierbar sind. Zudem sind die für ihre Auswertung infrage kommenden statistischen Methoden überschaubar.
Bei den Auswirkungen von Lebensmitteln auf die Gesundheit kommen evidenzstarke Interventionen aus diversen Gründen nur selten infrage. Ein wesentlicher Grund dafür ist die erforderliche Dauer der Studie. Die Auswirkungen von Lebensmitteln treten oft erst nach Jahren auf und so lange lässt sich eine Studie unmöglich sauber standardisieren. Deshalb nutzt man häufig epidemiologische Studien und beobachtet, wie sich über die Zeit, oft über Jahre und Jahrzehnte, bestimmte Verhaltensweisen und ein vermuteter Gesundheitsaspekt verändern. Klassisch ist die Beobachtung des Konsums eines Lebensmittels und dem Auftreten von Erkrankungen oder dem Sterben. Aus solchen Beobachtungsstudien leiten sich oft zu lesende Aussagen ab, wie zum Beispiel mit steigendem Konsum an rotem Fleisch würde die Gefahr steigen, an irgendeiner Erkrankung zu sterben.
Ein wesentliches Problem derartiger Studien bleibt aber die Beurteilung ihrer Qualität vor allem im Bereich der Statistik. Es gibt sehr viele mögliche statistische Methoden, mit denen die Daten solcher Studien ausgewertet werden können. Dena Zeraatkar, eine junge Professorin an der McMaster Universität in Kanada, ging nun der Frage nach, welche statistische Methoden für die Auswertung des Zusammenhangs zwischen rotem Fleisch und Sterblichkeit überhaupt möglich sind und wie die gewählte Statistik die Ergebnisse beeinflusst.
Ziel der Untersuchung
Ergebnis der Untersuchung
Interpretation der Untersuchung
Fazit
Quellen
Beitragsbild: © [Salsabila Ariadina] /Adobe Stock